Foto © Initiative minus 15 Prozent

„INITIATIVE MINUS 15 PROZENT“ will „Spitalskeime“ reduzieren und nimmt Politik in die Pflicht

Wien, Donnerstag 1. Juli 2021 – 4.500 bis 5.000 Menschen sterben jedes Jahr in Österreich an nosokomialen Infektionen („Spitalskeime“), etwa fünf Mal so viele wie im Straßenverkehr. Operationsbezogene Wundinfektionen („surgical site infections“, SSI) zählen zu den häufigsten nosokomialen Infektionen. Ihr Anteil variiert je nach Art des Eingriffs und der Prädisposition der Patientinnen und Patienten zwischen 0,6 und 9,6 Prozent aller Operationen – zum Vergleich: Bisher verstarben in Österreich rund 10.700 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion.

Das müsste nicht so sein, viele Todesfälle als Folge von Spitalskeimen könnten durch entsprechend konsequentes und professionelles Vorgehen vermieden werden. Die von der „Initiative Sicherheit im OP“ (SIOP) und der Österreichischen Plattform Patientensicherheit gegründete „Initiative minus 15 Prozent“ strebt deshalb eine Verringerung der nosokomialen Infektionen in Österreich innerhalb der nächsten 5 Jahre um 15 Prozent an. Sie appelliert an die Politik, erwartet von ihr konkrete und verbindliche Vorgaben, und fordert ein klares Commitment und die erforderlichen Rahmenbedingungen zum Erreichen des Minus 15 Prozent-Ziels. Die Corona-Krise hat die Bedeutung der Infektionsprophylaxe besonders deutlich gemacht und gezeigt, welche Anstrengungen möglich sind. Dieses neue Bewusstsein und Engagement gilt es auch für die Prävention von Spitalskeimen zu nützen. Bei einem Online-Round Table in den Räumlichkeiten der APA kamen gestern Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis zusammen, um jeweils drei konkrete Vorschläge und Forderungen zum Erreichen dieses Ziels aus ihrer jeweiligen Perspektive zu diskutieren